Donnerstag, Oktober 11

Suunto Lantau 2 Peaks (Lauf-Wettkampf)

Am vergangenen Sonntag bin ich (Tommi) bei einem Laufwettkampf auf Lantau an den Start gegangen, der sich "Suunto Lantau 2 Peaks" nennt und zum 4. mal ausgetragen wurde. Ich habe hier keines meiner Räder dabei da es in der engen, überfüllten Stadt keinen Sinn/ Spass machen würde. Daher ist Laufen jetzt quasi das Methadon ohne das der gezwungene kalte Entzug noch hässlicher wäre. Da Laufen aber letztlich noch langweiliger ist, wenn man es nur macht "um fitt zu bleiben", dachte ich mir also: "Machste hier mal bei nem Wettkampf mit, das bringt a) Trainingsmotivation, b) Abwechslung und c) eine super Erweiterung Deiner Palmares wenn Du auch in Asien mal Wettkampfsport betrieben hast ;-)."
Letzten Sonntag war es dann also soweit. 5 Uhr aufgestanden, 6 Scheiben Toast mit Honig, 2 Kaffee, 2 Bananen rein, noch 1 Liter Wasser dazu und 6 Uhr ab zur UBahn. Auf dem Weg habe ich dann auf Anraten des Veranstalters dann den nächsten Liter Wasser getrunken. 7:00 war ich dort, 7:30 hatte ich ein weiteres  Gatorade intus und hab mich aufgewärmt, dann die 7:45 Startaufstellung bezogen. Es stand also ein Halbmarathon (21,1 km) allerdings mit 1700 Höhenmetern an. Das Profil sah schon recht übel aus, aber Berge kann ich ja eigentlich ganz gut ab. 
Start. Wie sollte es anders sein: Von einer Mall aus.
Um 8:00 ging es auf Meereshöhe in Tung Chung los, relativ entspannt, wie bei Läufen eben üblich zu Beginn 2 Minuten mit ausgefahrenen Ellbogen ab dann hatte aber schon jeder der 1200 Leute seine Position. Viele hatten Trinkrucksäcke dabei, ich hab eine weitere 0,75L-Flasche in die Hand genommen. Die ersten 2 Km waren flach, aber wie das ganze Rennen bereits auf Trails, zunächst durch eine Schrebergarten-Siedlung. Dann bei Km 2,5 ging es rein in den Berg zum Ngong Ping (wo die Mega Buddha Statue steht), ca. 3 Km/ 560 Hm, alles über angelegte Wege und Treppen unterhalb der Gondel (siehe alter Post, bzw. Bild), dann 2km auf der Höhenlinie (siehe Bild) und dann weitere knapp 2 Km auf den Lantau Peak, den zweithöchsten Berg Hongkongs auf knapp 1000m. 
Locker auf der Flachpassage (Km 7-9).
Im Schnitt war Km 10 dabei mit 38% Durchschnittsteigung (+ 378Hm) der steilste. Bis dahin lief es eigentlich super. Im steilen bin ich natürlich nicht gerannt, sondern zügig hochmarschiert, ab ca 10-15% ins Jogging gegangen. Böse war es für mich dann eher bergab. Auf den ersten 3km Downhill mit 600 Hm Abstieg haben mich ca. 30-40 Leute überholt (besser gesagt: überrannt). Fazit schon da: "Was sind denn das für Freaks!?" Bzw. "Mein Bergab-Tempo ist ja mal nichts wert, obwohl es mich sehr viele Körner kostet". Der Rest ist schnell erzählt, denn es gab das gleiche Prozedere nochmals: Den Sunset Peak hoch (2 km + 460Hm) und runter (3km mit über 700Hm Abstieg), dabei war KM 18 mit -37% der steilste. Diese letzte Passage war recht übel: Technisch anspruchsvoll, Schuhe voller Schweiss also klitschnass, teils rutschige Felsen, etc... Unten waren meine Beine und Knie jedenfalls voll hinüber. Zudem war ich brutal dehydriert. Es gab zwar 2 Getränkestationen, aber es hat insgesamt ist sich der Flüssigkeitshaushalt nicht ganz ausgegangen. Die letzten, flachen 2,5 Km bin ich daher eher dahingeschlichen als gerannt. Nach 3:30 Stunden war ich als Gesamt-68. im Ziel. Der Sieger hat mir eine Stunde eingeschenkt. 
68. Platz, 34. in der AK. Aber darum ging es diesmal nicht wirklich. 
Hinterher wurde mir erzählt, dass nur die sehr guten Berg(ab)-Läufer auf der Strecke an Ihre eigene Marathon-zeit herankommen. Anbei noch das GPS File mit Puls und Höhe. Die Segmente zeigen nochmals, dass ich bergauf durchaus mit deutlich besseren mithalten kann (sogar der KOM des Cablecar-Segments bin :) ) aber bergab im Vgl. ziemlich schlecht bin.

Fazit: Mal wieder eine selbst gewählte temporäre Sinnloszerstörung des Körpers, 4000 Kalorien in 3 1/2 Stunden zerschossen, an einem Vormittag 7,5 Liter getrunken und trotzdem Gewicht verloren. Schön Sonnenbrand im Nacken bekommen. ABER: Alle Ideen (siehe oben a-c) haben gezogen und nach Keksen, McDonalds Menü, einem grossen Roastbeef Sandwich, einem Teller Spaghetti, 4 Toasts, Obst, Joghurt, 1 Liter Cola, 1,5 Litern Gatorade und Wasser, Wasser Wasser war ich eigentlich schon wieder ganz gut hergestellt. Ein nächstes Mal geb ich mir trotzdem nicht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kommentar